Impfungen geben Pflegeheimen Schutz und Hoffnung

Kaum ein Bereich steht im Zuge der Corona-Pandemie so sehr im Fokus wie die Alten- und Pflegeheime. Gerade ältere und pflegebedürftige Menschen sind im Falle einer Corona-Infektion besonders gefährdet. Anlass für den Landratskandidaten Marco Prietz, sich im Senioren- und Pflegeheim HeidstückenHus in Oerel über die Situation der Pflegekräfte und Bewohner zu informieren.

Der Gesundheitsschutz steht hier angesichts vieler tragischer Ausbrüche und Todesfälle in Deutschland an erster Stelle. Alle Mitarbeiter und Gäste müssen sich täglich einem Corona-Schnelltest unterziehen und medizinische Masken tragen. Aus Sicht von Heimleiter Mark Noetzelmann und Pflegedienstleiterin Tina Noetzelmann zwar eine gewisse Belastung für alle, gleichzeitig aber eine sinnvolle Schutzmaßnahme. 2016 konnte Familie Noetzelmann aus Ostendorf das Senioren- und Pflegeheim mit ebenerdigen Zimmern in einem Neubaugebiet in Oerel eröffnen. Mittlerweile betreuen über 40 Beschäftigte die aktuell 41 Bewohner. Die Auslastung der Einrichtung ist gut, weshalb eine maßvolle Erweiterung des Hauses um rund zehn Plätze geplant ist. Besonders wichtig ist im Heidstückenhaus ein menschlicher Umgang und enger Kontakt zu Bewohnern ihren Angehörigen sowie eine dauerhafte Zufriedenheit und Bindung der Beschäftigten.

Worüber sich alle gleichermaßen freuen: mittlerweile konnten die begehrten Impfungen bei Bewohnern und Mitarbeitern durchgeführt werden. „Wir waren glücklich und erleichtert, als es für uns bereits am 4. Januar mit der ersten Impfung los ging“, berichtete Mark Noetzelmann. Relativ zügig habe man rund um Weihnachten in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt des Landkreises alle notwendigen Unterlagen zusammengetragen. Das mobile Impfteam sei dann zügig zur Tat geschritten. Pünktlich nach drei Wochen habe es die Einrichtung dann zum zweiten Mal aufgesucht. Nun seien alle im HeidstückenHus ein Stück weit erleichtert. „Natürlich setzen wir die Hygienevorgaben und Schutzmaßnahmen weiter um“, so Tina Noetzelmann. Es fühle sich aber gut an, dass die Angst vor einem Ausbruch reduziert sei. Dies schilderten auch viele Angehörige im Gespräch.

Marco Prietz zeigte sich beindruckt von der familiären Atmosphäre der Einrichtung und dem besonnenen Umgang des Teams mit Corona. Die Alten- und Pflegeheime sind aus seiner Sicht so etwas wie ein Gradmesser für das soziale Klima auch unter dem Druck einer Pandemie. „Die Menschlichkeit einer Gesellschaft zeigt sich darin, wie sie mit ihren älteren und schwächeren Mitgliedern umgeht“, findet Prietz. Leider hätten sich in den letzten Wochen in Deutschland zu viele Menschen bereits daran gewöhnt, dass täglich hunderte infizierte Menschen in Alten- und Pflegeheimen sterben. Man dürfe jedoch nie vergessen, dass sich hinter den Zahlen in den Corona-Lageberichten menschliche Schicksal und ihre Angehörige verbergen.

„Die von einigen provokativ gestellte Frage, ob diese Menschen an oder mit Corona gestorben sind, macht mich wütend“, so Prietz. Nach einem langen, oft erfüllten und fleißigen Leben habe es niemand verdient, seine letzten Momente einsam und ängstlich in einem Pflegeheim zu verbringen. Auch deshalb seien die Impfungen jetzt so wichtig und wertvoll. „Mein Dank gilt allen Pflegekräften und Beschäftigten in den Heimen unseres Landkreises, die jeden Tag unter schwierigen Bedingungen alles tun, um die ihnen anvertrauten Bewohner zu schützen und zu pflegen“, bedankt sich Prietz abschließend für die geleistete Arbeit.

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