Abschied und Trauer in der Corona-Pandemie

Die Pandemie bestimmt weiterhin den Alltag der Menschen. Kontaktbeschränkungen und Hygienevorgaben wirken sich dabei auch auf die Bestattung und das Abschiednehmen aus. Darüber informierte sich CDU-Landratskandidat Marco Prietz im Rahmen seiner „Zuhör-Tour“ bei Lars Oerding vom gleichnamigen Bestattungsinstitut in Zeven.

Der Besuch bot Prietz die Gelegenheit, die Einrichtung am Zevener Südring kennenzulernen und Einblicke in den Beruf des Bestatters zu erhalten. Seit Herbst 2019 ist hier das Familienunternehmen beheimatet und bietet Trauernden einen würdevollen Ort für Abschied und Trauerfeiern im kleinen und großen Rahmen. „Wir gehen individuell auf die Wünsche der Hinterbliebenen ein“, betonte Lars Oerding. Leider sei durch Corona seit einem Jahr vieles nicht so möglich, wie es eigentlich angedacht sei. Dies gelte beispielsweise für die Nutzung der Kapelle, die für bis zu 130 Personen gedacht sei und momentan aufgrund der Abstandsregelungen nur deutlich weniger Menschen unterbringen kann. Ebenso sei es nicht möglich, nach der Trauerfeier noch im Café zusammen zu kommen, da Gastronomie mit Bewirtung vor Ort generell untersagt sei. „Das erste volle Jahr am neuen Standort war für uns entsprechend schwer“, so Oerding. Da das Bestattungsinstitut an sich weiterhin geöffnet sei, könne das Unternehmen auch nur sehr eingeschränkt öffentliche Corona-Hilfsprogramme in Anspruch nehmen. Den stark reduzierten Einnahmen stünden daher im Alltag erhöhte Hygieneauflagen gegenüber.

CDU-Landratskandidat Marco Prietz zeigte Verständnis für die schwierige Situation der Bestattungsunternehmen in diesen Monaten. Die Konzentration der öffentlichen Wahrnehmung auf Corona dürfe nicht den Blick dafür verstellen, dass auch abseits dieses Virus weiterhin Menschen versterben. „Der Tod gehört leider zum Leben dazu und pausiert nicht in der Pandemie“, so Prietz. Für die Angehörigen der Verstorbenen sei die aktuelle Zeit eine besondere Herausforderung, zum Teil auch eine Zumutung. Ganz besonders galt dies im vergangenen Frühjahr, als sehr strenge Auflagen zur maximalen Personenzahl zu beachten waren. „Mir sind viele Schilderungen von tragischen Situationen bekannt, in denen Kinder oder Enkelkinder sich weder persönlich verabschieden noch nach dem Tod angemessen an der Trauerfeier teilnehmen konnten“, berichtete Prietz. Umso wichtiger sei die Arbeit der Bestattungsunternehmen, die sich trotz der Umstände fürsorglich um die Hinterbliebenen kümmern und diese schwierige Zeit so gut es geht begleiten.

Das Bestattungsinstitut Oerding setzt dabei aktuell auch auf technisch neue Wege und bietet beispielsweise die Übertragung von Trauerfeiern über das Internet an, damit mehr Menschen Anteil nehmen können. Letztlich seien dies zwar nur Hilfsmittel, um konstruktiv mit der Lage umzugehen. „Wir ermöglichen so jedoch auch Freunden oder Angehörigen, die weiter entfern wohnen, auf Reisen und mögliche Infektionsrisiken zu verzichten“, erzählte Lars Oerding aus der Praxis. Marco Prietz zeigte sich abschließend beeindruckt und bewegt von der Arbeit in den Bestattungsunternehmen. „Rund um die Uhr für die Menschen in ihren dunkelsten Stunden erreichbar zu sein und sich um sie und ihre Verstorbenen zu kümmern, verdient unsere Wertschätzung“, findet Prietz.

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