In dieser Woche lud der Landratskandidat der CDU Marco Prietz zum zweiten Zukunftsgespräch in das Studio 10 nach Rotenburg (Wümme) ein. Gemeinsam mit seinen Gästen, dem Kreisbandmeister Peter Dettmer aus Zeven und dem Vorsitzenden des Kreissportbundes Jörn Leiding aus Sottrum, ging es um das Thema Ehrenamt. Wie ist die Situation der Ehrenamtlichen im Landkreis Rotenburg (Wümme)? Wie sind die Ehrenamtlichen mit der Corona-Pandemie umgegangen? Was sind ihre Sorgen und Wünsche für die Zukunft? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des rund einstündigen Austauschs, der live bei Facebook übertragen wurde. Einige Zuschauer nutzen zudem die Möglichkeit, im Chat Fragen zu stellen.
Im Landkreis Rotenburg (Wümme) sind eine Vielzahl von Menschen ehrenamtlich aktiv – so viele, wie in kaum einem anderen Landkreis in Niedersachsen. Der Einsatz der vielen Engagierten beeinflusst die Lebensqualität in der Region eindeutig positiv. Darin waren sich die Gesprächspartner des Zukunftsgesprächs einig. Die Corona-Pandemie habe das Ehrenamt beeinflusst: Die so beliebten regelmäßigen Treffen wichen zunächst einer Zwangspause, später wurde auf Online-Formate zurückgegriffen. „Eine gute Möglichkeit, um im Austausch zu bleiben“, resümierte der Vorsitzende des Kreissportbundes Jörn Leiding, „aber kein Vergleich zum bekannten und so geschätzten persönlichen Umgang.“ Der guten Mitgliederkultur sei es zu verdanken, dass die Sportvereine im Kreisgebiet so gut und ohne großen Mitgliederschwund durch die Krise gekommen sind. „Nun wollen wir wieder gemeinsam verantwortungsbewusst durchstarten“, schloss der Vorsitzende an.
Das bekräftigte auch der Kreisbrandmeister Peter Dettmar. Gemeinsam mit Marco Prietz, der selbst in jungen Jahren in die freiwillige Feuerwehr gegangen ist, berichtete er, dass der uneigennützige ehrenamtliche Einsatz aller Feuerwehrkameradinnen und -kameraden vor allem von einer positiven Gruppendynamik profitiere. Auch wenn die Corona-Pandemie zu keiner Zeit die Einsatzfähigkeit der freiwilligen Feuerwehren gefährdet hätte, stellten fehlende Übungen und Ausbildungen sowie strenge Hygieneanforderungen eine besondere Herausforderung dar. „Ich freue mich daher, dass der Übungsdienst wieder läuft und wir schon bald wieder mit dem Ausbildungsbetrieb im Landkreis starten können“, beantwortete Dettmer eine Zuschauerfrage. Dabei ginge es ihm vor allem um die Atemschutzgeräteträger, die eine besondere Funktion im Feuerwehrwesen bei den Einsätzen übernehmen.
Marco Prietz erkundigte sich, ob es auch im Landkreis Rotenburg (Wümme) zunehmend schwierig sei, Funktionen wie den Vorsitz, den Schriftführer oder den Kassenwart in Vereinen sowie Führungspositionen in den Feuerwehren zu besetzen. Immer stärker sei zu bemerken, dass Individualismus und Konsumverhalten zunehmen, was dem Vereinsgedanken gewissermaßen zuwiderlaufe. Leiding und Dettmar waren sich auch hier einig: Selbstverständlich seien entsprechende Entwicklungen spürbar. Beide merkten aber auch an, dass immer noch viele Menschen gerne Verantwortung übernähmen, wenn man sie ihnen ausdrücklich übertrage. Daher sei es wichtig, schon früh junge und motivierte Menschen in Vereinen oder bei der Feuerwehr einzubeziehen, um später auf sie setzen zu können. Ein wichtiger Schlüssel sei die Gewinnung von Engagierten auf Zeit, zum Beispiel über Projektarbeiten. Die Sensibilisierung hierfür könnte beispielsweise bereits in der Schule beginnen, die durch die Ganztagsbeschulung auch ein Spannungsfeld gegenüber dem Ehrenamt erzeuge.
Marco Prietz sagte zu, diesen Aspekt mit in das dritte und letzte Zukunftsgespräch zu nehmen. Dieses ist für Mittwoch, den 14. Juli 2021, um 20 Uhr geplant und wird das Thema „Bildung und Familie“ berühren. Gäste sind der Schulleiter der IGS Zeven Markus Feldmann sowie die Leiterin von Simbav e. V. in Rotenburg Ina Helwig.
Zum Abschluss des Zukunftsgesprächs brach Landratskandidat Prietz eine Lanze für das Ehrenamt und sicherte zu, die vom Landkreis geleistete Unterstützung in diesem Bereich fortzusetzen. Dies umfasst beispielsweise die Investitionsförderung im Sport, Zuschüsse für Übungsleiterpauschalen, die Förderung der Kultur oder auch das umfangreiche Fortbildungsprogramm der Koordinierungsstelle Ehrenamt. „Ich danke allen, die sich in ihrer Freizeit für andere engagieren und ziehe davor meinen Hut“, so Prietz abschließend.